endlich habe ich es geschafft und kann nun endgueltig und definitiv beschreiben wie es mir _wirklich_ geht und es sind keine leeren worte! klingt komisch, ist aber so.

wenn es mir schlecht geht, werde ich unfassbar muede, schlaff und antriebslos. in meinem magen bildet sich ein knoten und ich atme flach und unruhig.

wenn es mir gut geht bin ich voll kraft, frisch, ausgeschlafen (unabhaengig davon ob es tatsaechlich so war) und mein magen ist voellig unverspannt und ich atme tief und ruhig.

das alles klingt vielleicht banal. fuer mich ist es aber ein unendlicher schritt vorwaerts. nur zu sagen es geht mir gut oder schlecht, ist:
a. oft gar nicht wahr, wenn man ehrlich ist...
b. oft auch viel zu wenig an wahrnehmung

und beides schmaelert die chancen, die man so oder so hat.

"the river" von bruce springsteen verfolgt mich schon die laengste zeit, besonders:

"Now those memories come back to haunt me
they haunt me like a curse
Is a dream a lie if it don't come true
Or is it something worse"

ich moechte meinen traum nicht aufgeben, auch wenn er fuer andere kindisch, unerreichbar, egoistisch und laecherlich scheint. es ist MEIN traum und wird es bleiben, da mach ich mir und anderen nix vor.

da ist etwas elementares mit mir passiert. durch eine depression oder ein burn out oder was auch immer. ich hatte das gefuehl als packe mich mein eigenes "leben", das verschuettet war, und setze mich auf eine strasse von der ich schon die laengste zeit abgekommen war. es war brutal und schmerzvoll doch auch sehr heilsam!

durch meine schwangerschaft und die erste baby-zeit war ich etwas abgelenkt, aber nun kommen wieder dinge hoch und die zeit scheint gekommen zu sein um einige faeden wieder aufzunehmen.
neu motiviert beginne ich mich nun erneut mit meinem inneren richter zu beschaeftigen.

und gluecklicherweise hoere ich mein "leben" noch zu mir sprechen, obwohl ich schon wieder begonnen hatte es zu verschuetten.
und schon geht es mir besser. ich werde also weitermachen und meinen empfindungen wieder den platz zugestehen, der ihnen gebuehrt.

ich hab seit meiner geburt diabetes und dachte ich koenne damit schon gut umgehen. aber nun muss ich seit einem jahr insulin spritzen und das zieht mich manchmal noch ziemlich runter. obwohl ich es mir rational sehr gut erklaeren kann und mit dem kopf auch verstehe und akzeptiere. aber mit dem herzen und dem gefuehl -- das ist dann eine ganz andere sache.

na, ja jedenfalls hab ich es jetzt geschafft die dinge beim namen zu nennen: ich hab einfach machmal das gefuehl nun weniger wert zu sein, nicht komplett, nicht mehr richtig zu funktionieren. obwohl ich weiss, dass es quatsch ist, ist dieses gefuehl unausloeschlich. ich hab ein schlechtes gewissen, wenn ich manchmal was "gutes" esse und fuehl mich benachteiligt, weil andere leute gesund sind.

ein lieber mensch sagt immer zu mir: auch das ist ein teil von dir und ich liebe dich als ganzes, nicht weil oder obwohl du diese "eigenschaft" hast. es macht dich aus, es hat dich gepraegt und praegt dich und ich liebe das ergebnis und bewerte nicht die einzelteile die dazu fuehren.

und gestern hat jemand, dessen meinung ich ebenfalls sehr schaetze, gemeint: es gehoert zu dir wie deine braunen haare, du kannst es nicht aendern, du traegst keine schuld -- niemand hat schuld! du tust alles was du tun kannst und nichts was du bisher getan hast, war umsonst.

hm -- ich hoffe das alles sickert bald in meine gefuehlsebene...

stilles wasser heisst das angeblich.
ein schoenes bild, ein schoenes wort, ein schoenes symbol.
aber im moment fuehl ich eher das gegenteil: nichts als wellen.
es ist seltsam, je besser man sich selbst kennenlernt umso komplexer werden sie, die dinge.
in sich gehen ist die unbequemste art der fortbewegung...sagte einmal jemand. eh. was man da alles sieht. das gefaellt einem nicht immer :-)